Vrontados ist der Sitz der Gemeinde Homeroupolis.
Es ist eine Kleinstadt, die am Fuße des Berges Epos errichtet wurde, reich an Blumengärten und Olivenbäumen, Geburtsort vieler Bootseigner und exzellenter Seemänner. Die meisten Häuser sind stabil gebaut, komfortabel und besitzen große Gärten. Ein charakteristisches Symbol Vrontados’ ist die Statue des „Afanis Naftis“, des „Verlorenen Seglers“, welches das Werk des Künstlers Thanassis Apartis ist. Es steht an der Küstenseite, an der Hauptrasse gegenüber dem Rathaus.
Die Geschichte der Bewohner Vrontados’ steht in einer engen Verbindung mit der Handelsflotte.
Angetrieben von großem Ehrgeiz befassten sie sich intensiv mit Navigation. Sie wurden herausragende Seemänner, die besten der ganzen Insel, welche mit Stolz als Metropole der griechischen Handels- Seekunde bezeichnet wurde. Eine Tradition, die sogar in der heutigen Zeit aufrechterhalten wird.
Die ersten Siedler
Alten Textquellen zufolge wurde Vrontados während der Zeit des Griechischen Unabhängigkeitskrieges des Jahres 1821 „Erithai“ genannt. Diese Bezeichnung stammt von dem antiken griechischen Wort „erithos“ ab. „Erithos“ heißt Arbeiter, oder Landwirt und spielt auf die Berufe der ersten Einwohner an. Heutzutage gibt es das Gebiet „Erithiani“, auf dem die Gemeindekirche des Panagia Erithiani steht. Später wurde die Gegend Vrontados genannt, welches Berichten nach von dem Familiennamen „Vrontas“ kommen soll, oder aber auch von dem Schaden, der durch Holzfäller angerichtet wurde, wenn diese in früheren Zeiten Bäume in diesem Gebiet fallen ließen. Am Anfang wurde nur ein kleiner Teil des Gebietes „Vrontados“ genannt, später dann das gesamte Gebiet. Es gibt nicht viele historische Informationen über die Errichtung des Dorfes. Dennoch, all die Menschen, die Zeitzeugen der Geschichte dieser Insel waren, können bestätigen, dass Vrontados zu den neueren Siedlungen der Insel gehört, entstanden wahrend des Falls Konstantinopels, als die Piraten des Mittelalters die Aegaeischen Inseln attackierten. Traditionen nach waren die ersten Bewohner dieses Gebietes Familien aus Koila, einem Gebiet südlich von Vrontados, etwa 15km entfernt. Nach einem plötzlichen, blutigen Überfall türkischer Piraten, nahmen sie die ehrwürdige Ikone deren Beschützers, Sankt Georg, mit sich, gründeten das Viertel „Gemellidos” und bauten eine große Kirche zu Ehren ihres Beschützers, des großartigen Märtyrers. Auf diese Weise ist es der erste Kern des Dorfes geworden. Eines Dorfes, das stetig wuchs, durch die Ansiedelung von Bauern und Hirten, die früher in dem Gebiet des Berges Epos oder Flori lebten, aber durch Piratenangriffe ihre Existenzen verloren haben. Das kleine Dorf mit seinen winzigen Ecken wurde nach 1821 durch allgemeines Bevölkerungswachstum, das expandierende Schiffsgewerbe und die Ansiedlung von Menschen aus anderen Gebieten der Insel rapide groß. Das Gebiet ist an den Randbereichen um die Kirchen herum kaum bewohnbar.
Christoph Columbus
Der großartige Navigator Christoph Columbus hat Vrontados besucht, um nautische Karten zu studieren und Informationen von erfahrenen vrontadischen Seemännern einzuholen, die ihm bei der Erkundung Amerikas helfen sollten. Dass Columbus im Jahre 1474 auf Chios war, wird heute für eine historische Tatsache gehalten, auf die der Historiker Georg Zolotas in seinen Büchern über Chios verweist.
Die Beschäftigung der Bewohner
In der Gemeinde Homeroupolis gibt es neben Kapitänen, Ingenieuren, Funkern, untersten Crewmitgliedern auch Eigner von Handelsschiffen, die es geschafft haben, von einfachen Seeleuten durch viel Kreativität, harte Arbeit und Geschäftsgeist aufzusteigen. Es gibt wenige Fischer, Hirten, Handelsmänner, Wissenschaftler und Lehrer sowie Angestellte. Viele der Bewohner sind Maler, Männer oder Frauen, deren Bilder sehr gelungen sind, natürliche und fiktive Landschaften, Portraits, Gemälde auf Leinwänden oder Holz, gemalt mit Wasserfarben und Ölfarben. Seit Neuestem sind mehr Menschen an Land als auf See beschäftigt.
Kirchen
In Vrontados gibt es zahlreiche Kirchen, darunter auch die Kathedrale Sankt Georg, die Kirche des Panagia Erithiani mit ihren wundervollen Kieselgärten und die Kirche des Sankt Mark. An der Küste von Vrontados gibt es die Kirche des Sankt Nikolas, dem Beschützer der Seemänner, sowie die Kirche des Panagia Moutsena, dem Panagia der Bordjungen.